Wir Menschen sind die einzige Spezies auf diesem Planeten, die die Milch einer anderen Säugetierart trinkt, bzw. daraus hergestellte Milchprodukte zu sich nimmt.
Bestimmt hat jeder schon einmal Sprüche bezüglich Milch gehört. "Milch - ein Stück Lebenskraft" oder "Milch macht müde Männer munter".
Aber ist Milch trinken wirklich noch zeitgemäss - oder wissen wir es inzwischen nicht besser?
Hier ein paar Fakten zum Thema Milch, die sich nicht wegdiskutieren lassen:
1. Mutter und Kälbchen werden nach der Geburt getrennt
Die schöne heile Welt von glücklichen Kühen auf der Weide existiert grossteils nur in der Werbung. In der Regel dürfen neugeborene Kälber nur ein bis drei Tage bei der Mutter sein – dann werden Sie der Mutter entrissen, damit sie die (eigentlich extra dafür produzierte) Muttermilch nicht wegtrinken. Die wird schliesslich für die Menschen gebraucht.
Tatsache ist dabei, dass die Mutter und ihr Baby noch tagelang nach der Trennung nach einander rufen. Die Mutter ist im Milchwirtschaftskreislauf und ihr Neugeborenes fristet ein trauriges und einsames Dasein in einer winzigen Box, dem sogenannten „Kälber-Iglu“.

2. Eine Kuh muss diese Trennung regelmässig erleiden
Künstliche Befruchtung – Schwangerschaft – Geburt – Kälbchen wird ihr entrissen – Milchproduktion – künstliche Befruchtung – Schwangerschaft….
Um Milch zu geben, muss eine Kuh ein Kälbchen bekommen. Das ist bei uns Menschen und allen anderen Säugetieren auch nicht anders. Also muss die Kuh regelmässig befruchtet werden und Nachwuchs gebären – nur um den Milchhunger der Menschen zu befriedigen. Und natürlich darf sie dabei keines ihrer Kälbchen bei sich behalten – das würde ja den Milchertrag minimieren.

3. Die Milchleistung dieser Kühe ist enorm gesteigert – zu Lasten ihrer Gesundheit
50 Liter und mehr geben Hochleistungskühe, unter „normalen“ Umständen wären es um die 8 Liter, also genau so viel wie sie benötigen würden, um ihre Kälbchen aufzuziehen. Und dieses hochzüchten hat seinen Preis: entzündete Euter kaputte Klauen und ausgemergelte Körper sind für Kühe in der Milchproduktion keine Seltenheit – mal ganz abgesehen vom psychischen Stress, den die Tiere täglich erleiden.

4. Und wie sieht es mit der Lebenserwartung einer Kuh aus?
Eine Kuh hat eine natürliche Lebenserwartung von durchschnittlich 22 Jahren.
Kühe in Milchbetrieben landen aber oftmals nach nur vier oder fünf Jahren im Schlachthof, weil die Milchleistung bereits dann drastisch nachgelassen hat. Die Kuh hat für den Betrieb aber nur einen Wert, wenn Sie genügend Milch gibt. Andernfalls wird sie „entsorgt“.

5. Wie ergeht es den männlichen Kälbchen?
Herzige, kleine Kuhbabys, die männlich auf die Welt gekommen sind, sind relativ nutzlos, es sei denn, sie werden spezifisch für die Mast gezüchtet. Andernfalls erleiden Sie ein tristes Leben in einer Kälbchenbox, bevor sie innerhalb weniger Tage oder Wochen nach ihrer Geburt getötet werden. Bestimmt haben auch Sie schon einmal eine solche Box auf einem Bauernhof stehen sehen. Sie sind oftmals grün und aus Kunststoff und ein meist einsames Kälbchen schaut Sie mit grossen, traurigen Augen an.
Die für die Mast gezüchteten Kälbchen ereilt das selbe Schicksal, allerdings „dürfen“ sie wenige Monate in der Box verbringen, bevor sie als Kalbfleisch auf den Markt kommen.
Und der weibliche Kuh-Nachwuchs erleidet das selbe Schicksal wie ihre Mütter. Sobald sie geschlechtsreif sind KÜNSTLICHE BEFRUCHTUNG – SCHWANGERSCHAFT – GEBURT – TRENNUNG VOM KÄLBCHEN – MILCHPRODUKTION – KÜNSTLICHE BEFRUCHTUNG – SCHWANGERSCHAFT – GEBURT – TRENNUNG VOM KÄLBCHEN…..

6. Werden schwangere Kühe geschont?
Leider nein. In der Schweiz werden jährlich immer noch tausende trächtige Milchkühe geschlachtet. Zwar gibt es eine Regelung, die das Töten von schwangeren Kühen verhindern soll, diese ist aber leider freiwillig. Besonders grausam dabei ist, dass das Ungeborene im Mutterleib qualvoll ersticken muss.

7. Gibt es Alternativen?
Ja natürlich gibt es die. Der Markt ist inzwischen sehr gross, da immer mehr Menschen der landwirtschaftlichen Milchwirtschaft abschwören. Neben der Sojamilch, die schon seit vielen Jahren auf dem Markt ist, gibt es inzwischen zahlreiche weitere Sorten, die alle wie Kuhmilch eingesetzt werden können. Kochen Sie doch den nächsten Schokoladenpudding einmal mit Cashew-Milch, Sie werden erstaunt sein, wie super gut das schmeckt. Oder trinken Sie Ihren Kaffee mit einem Schuss Hafermilch, gesüsst oder ungesüsst, diese pflanzliche Alternativen können sich wirklich inzwischen sehen lassen. Auch Käse und Joghurt lässt sich ganz prima vegan damit herstellen. Den Tieren zuliebe – und nicht zuletzt auch für Ihre eigene Gesundheit, denn die Kuhmilch hält bei weitem nicht, was sie uns verspricht.
