Neues Teammitglied in Moulin-Grillot

Zu so einem grossen Anwesen mitten im Wald gehört ein Hund. Oder vielleicht sogar mehrere. Ok, als Wachhund ist er vielleicht ein wenig klein geraten – aber wer weiss, was er noch für Qualitäten entwickelt, schliesslich sagt man Rauhaardackeln ja jede Menge Mut und Dickköpfigkeit nach. Ich bin gespannt.

Als wir ihn beim Züchter in Norddeutschland abgeholt haben, war mein erster Kontakt, kaum dass ich 10 Sekunden auf dem Gelände war, ein Dackelbiss ins Bein von einer aufgebrachten Hündin. Über den Grund ihrer Attacke kann ich nur mutmassen. Vielleicht ist sie die beste Freundin von Ringeling, Ottos Mutter – und hat versprochen, die Welpenabholer allesamt zu verjagen. Irgendwie könnte ich das sogar verstehen. Welche Mutter gibt ihre Kinder schon gerne nach nur 8 Wochen her.

Eigentlich fast unglaublich – aber (endlich) wahr – Ich habe einen Dackel. Seit ich 6 Jahre alt war, träume ich von so einem rauhaarigen Gefährten – und jetzt steht/sitzt/liegt er plötzlich vor mir. Egal wo ich bin oder was ich mache, er ist einfach da.
«Graf Otto von Sunderhaar», so heisst er wirklich, und sein Stammbaum kann sich echt sehen lassen.
Nein, natürlich ist das nicht wichtig. Aber es gehört bei Rassehunden wohl dazu.

Warum gerade ein Dackel? Vermutlich liebe ich, neben dem Aussehen, vor allem den Charakter der Hunde. Sie sind alles andere als angepasst und haben definitiv einen ganz eigenen Kopf. Vielleicht hat meine Dackelliebe aber auch etwas mit dem Nachbarshund meiner Kindheit zu tun, wer weiss das schon.

Wenn Glück einen Namen hat, dann heisst es bei mir grad „Dackel“. Auch wenn das Leben mit Otto im Moment noch echt viel anstrengender ist als ich es mit Lui (mein letzter Welpe) in Erinnerung habe.. Alles ist neu für das Dackelchen, er muss so viele Erfahrungen erst noch machen. Und wie die erste Nacht hier in Frankreich war? Naja…fragt lieber nicht. So frisch getrennt von Mutter und Geschwistern, das ist mit Sicherheit nicht einfach. Aber ich denke, nach ein paar Tagen wird das sicherlich besser.

So ein Dackelchen ist wie ein unbeschriebenes Buch. Der Einband ist klar, die Vorderseite steht für die Geburt, die Rückseite für den Tod – und wie viele Seiten dazwischen liegen, das weiss keiner. Wie bei uns Menschen auch. Und was die Seiten beinhalten, das weiss Klein-Otto im Moment auch noch nicht. Er kennt noch nicht viel vom Leben, aber die lange Autofahrt von Norddeutschland hierher hat er jedenfalls bestens gemeistert. Und ich werde alles daran setzen, dass Otto am Ende seines Lebens auf ein tolles „Buch“ voller toller Erfahrungen und Abenteuer zurückblicken kann.

Im Moment ist alles neu für ihn und das meiste ziemlich spannend. Das Foto ist leider etwas unscharf, aber es zeigt deutlich, was es heisst, einen ganz jungen Welpen im Haus zu haben. Nichts ist mehr sicher, alles wird auf das Hundebettchen geschleppt und genüsslich zernagt, jedenfalls wenn man nicht aufpasst.

Und für alle, die es brennend interessiert, wie ich meinen Hund füttere: Nein, nicht vegetarisch. Aber auch kein frisches Fleisch. Der Züchter hat mir einen Sack Welpen-Trockenfutter verkauft – und dazu gibt es jeden Tag frisches Gemüse. Ein Kompromiss mit dem ich leben kann, auch wenn mir bewusst ist, dass ich EIN TIER opfere um ein ANDERES TIER zu füttern. Karnismus pur.

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