
unser See
Idylle pur.
An einem lauen Sommerabend am heimeligen See sitzen, eine Flasche Rotwein im Gepäck, die unendliche Pracht des Sternenhimmels über unseren Köpfen, das leise gluckern des Wassers in den Ohren, die jungen Bäume auf der Insel wiegen sich sachte im lauen Wind, eigentlich war alles perfekt. Dachten wir.
Dass so ein See quasi über Nacht einfach verschwinden kann, war uns bis dato unbekannt. Immerhin ist er zweieinhalb Hektar gross und rund 3 Meter tief. Oder vielmehr „war“. Denn aktuell gibt es ihn nicht mehr, unseren „Etang Mathias“.
Der See ist über Nacht „verschwunden“
Zauberei? Was genau passiert ist, werden wir wohl nie zu 100 Prozent erfahren, Tatsache ist aber, dass das ganze Wasser in nur einer Nacht durch ein Loch im Damm entwichen – und ins Tal gerauscht ist. Und das Loch war nicht einmal besonders gross.

Der Sommer war ja bekanntlich sehr heiss und vor allem trocken, so dass der gesamte „Seegrund“ innerhalb kürzester Zeit komplett ausgetrocknet und rissig geworden ist.

Fischbestand
Durch den Abgang des Wassers sind in einer Nacht rund eine halbe Tonne Fische gestorben. Qualvoll erstickt. Teilweise waren das riesige Burschen. Ich bin ja nicht unbedingt als „Fisch-Fan“ bekannt, aber dieses Unglück hat mir dann doch ziemlich leid getan.

Natura 2000
Zum Grundstück gehört auch ein grosses, natürliches Moor. Hier gedeihen zahlreiche Pflanzenarten, die vom Seewasser abhängig sind. Auch zahlreiche Tiere sind hier beheimatet, wovon alleine neun davon auf der „roten Liste“ der bedrohten Tierarten stehen.
Ohne das Seewasser können weder die Pflanzen- noch die Tierarten überleben.
Wo ist das Problem?
Leider ist das erneute Befüllen des See nicht so einfach, wie wir uns das zuerst gedacht hatten. Da wurden „schlafende Hunde“ geweckt und unser See hat sich fast schon zu einem Politikum entwickelt.
Zahlreiche Institutionen haben ein Mitspracherecht, äussern Bedenken oder haben sonstige Einwände. Und leider steht auch das Französische Gesetz nicht unbedingt auf unserer Seite. Seit 2006 heisst es, dass Fliessgewässer frei fliessen müssen. Da unser See von so einem Fliessgewässer gespeisst wird (der Bach fliesst am oberen Ende in den See und am unteren Ende wieder hinaus), sind wir von diesem Gesetz leider jetzt auch betroffen.
Wie es mit dem See weiter geht, ist noch offen.
Aber wir geben natürlich die Hoffnung nicht auf, dass sich eine für alle Seiten verträgliche Lösung finden lässt.